Fräulein Reichenbach startet!

Neulich sagte einer zu mir „Naja ihr als Manufaktur, ihr macht das ja alles noch selbst, von Hand und so, ohne Maschinen. Da macht sich ja kaum einer eine Vorstellung mehr von dem Aufwand.“ Oje, wo fange ich da an, dachte ich. Äh ja und Nein, meinte ich. Aber natürlich habe ich mich über das Interesse an sich gefreut. Völlig klar, dass man keine Vorstellung hat wenn man nicht in der Materie drin steckt und jeden Tag miterlebt was jedes Stück für ein wahnsinniger Aufwand ist- umso schöner dass sich immer mehr Menschen dafür interessieren wie das eigentlich alles gemacht wird. Dass die Firma, die gleich um die Ecke ist, wo Freund, Freundin oder Bruder arbeitet weit über Europas Grenzen hinaus bekannt ist und prominente Kunden in aller Welt hat – all das weiß man oft nicht. Dabei haben so viele Handwerksbetriebe aus der Nachbarschaft so viele tolle Produkte und ein unglaubliches Know-How, dass es sich lohnt da mal genauer hinzuschauen und vor allem DORT etwas zu kaufen, und eben nicht bei der Möbelhauskette ein 60-teiliges Service… was von unseren Freunden aus Asien importiert wurde – die im Übrigen selbst große Fans von Thüringer Porzellan und zufriedene Kunden sind. Genau, wegen der Qualität made in Germany! Und dieses neue Trendwort NACHHALTIGKEIT, mit dem sich jetzt jede größere Firma versucht zu schmücken – das ist für manch kleineren Betrieb und auch für unsere Manufaktur seit jeher der Standard. Da wäre man vor Jahren nie darauf gekommen seine Produkte mit „regional“ oder „nachhaltig“ anzupreisen. Aber toll, dass es in der Gesellschaft wieder mehr geschätzt wird, und auch mal darüber nachgedacht wird, ob es wirklich notwendig ist, sich eine Obstschale im Internet zu kaufen, die aus Indonesien hierher geschippert wurde. Hübsch mag´s ja aussehen, aber wenn man hier den „ökologischen Fußabdruck“ sichtbar machen könnte, würden sich gleich noch 20 Leute mehr vor Empörung auf der Straße festkleben.

Um zum Eingangssatz zurückzukommen: Nein wird machen nicht alles komplett von Hand, wir drehen Teller mit Maschinen aber für Sonderanfertigungen auch per Hand,  gießen Vasen oder stellen Platten mit modernen Druckgussmaschinen her. Dekore werden von Hand aufgebracht- ob mit Pinsel, Schwamm oder Spritzpistole.  Bei uns geht jedes einzelne Produkt durch mehrere Hände, viele Arbeitsschritte stecken zwischen der Rohmasse und dem fertig dekorierten Produkt, aber natürlich auch unter Einsatz modernster Technologien und Maschinen.

„Schau es dir doch einfach mal an“, habe ich gesagt, „…das muss man mindestens einmal gesehen haben um den ganzen Prozess im Ansatz zu verstehen. Und du wirst zumindest die nächsten paarmal bei dem Teller von dem du isst oder bei deinem morgendlichen Kaffee mal kurz innehalten …😊“.

Kann ich Euch allen nur wärmstens empfehlen: am 1. und 2. April 2023 ist wieder Tag des Thüringer Porzellans hierzulande, und bei uns könnt ihr am Samstag, den 1.4. auch Führungen mitmachen, das ganze ohne Voranmeldung; Sonderverkauf und Werksverkauf geöffnet am Samstag von 9-16 Uhr und Sonntag von 10-16 Uhr.

Hier in unserem Blog Fräulein Reichenbach schauen wir ab jetzt über den Tellerrand hinaus. Hier erfahrt ihr regelmäßig Neues aus unserer Produktion sowie von Restaurants und Köchen ob mit oder ohne Stern, die mit uns richtig tolle Sachen kreieren.

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